IFS (Internal Family System)

Stellen Sie sich einmal vor….«Sie hatten einen erfolgreichen Tag bei der Arbeit und freuen sich auf einen sturmfreien Abend. Sie schmieden bereits im Auto Pläne für das Abendmenu und als sie die Tür öffnen, ist Kindergeschrei zu hören und Ihr Partner meint, dass er vergessen hat, den Babysitter zu organisieren und er nun gleich zu seinem «Männerabend» aufbrechen muss.

Die eben noch entspannte Laune schlägt um und es endet im Streit- und das auch noch vor den Kindern. Sie verlieren die Kontrolle über Ihre Wortwahl oder Körper, bereuen es danach, kritisieren oder schämen sich für Ihre Reaktion und Umgangsweise.»

Was wären wir bloss ohne unsere Gedanken oder Gefühle? Sie gehören zu uns, sie beeinflussen unser Handeln und sie halten Menschen in ihren alten Gleisen fest. Sie bereichern uns oder manchmal, ja, da machen sie uns das Leben schwer. 

Solche inneren Kämpfe zwischen Stimmen oder Gedanken, dieses Hin- und Hergerissensein unterschiedlichster Gefühle, Berg- und Talfahrten und Gedankenkarusselle, gehören zum menschlichen Sein und Alltag. Und doch kommen wir oft an einen Punkt, an dem unser Verhalten aufgrund der durchlebten Gedanken oder Gefühle, uns ‘halb wahnsinnig’ machen und wir das Gefühl haben, uns damit zu schaden

Kaum zu glauben, dass genau diese Verhaltens- und Reaktionsweisen in einer Zeit mal ganz wichtig für uns gewesen sind und, als sogenannte Schutzstrategien, dazu beigetragen haben, in einer Situation emotionaler oder physischer Überforderung damit umzugehen und den dadurch entstandenen Schmerz auszuhalten oder «zu überleben». Jeder unserer Teile hat eine gute Absicht, doch sind sie zu extrem geworden und die Strategien passen nicht mehr zum heutigen Lebensumstand oder halten uns in unseren alten Gleisen fest.