Einmal Eltern -
immer Eltern
«Zwei Dinge sollten Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel»
(Johann Wolfgang von Goethe)
Einmal Eltern - immer Eltern
Doch, was passiert, wenn das familiäre Gleichgewicht durch eine Trennung oder Scheidung der Eltern ins Wanken gerät und durch die damit einhergehenden Veränderungen eine hohe Anpassungsleistung von allen für die Reorganisierung der neuen Familienform erforderlich wird?
Eine Trennung als Lösungsversuch stellt die Eltern und Kinder vor eine grosse Herausforderung, gerade weil sie sich in einer emotionalen Ausnahmesituation befinden- keine Trennung verläuft ohne Schmerzen.
Heute ist bekannt, dass die Kinder vor allem unter den damit verbundenen Folgen leiden, wie zum Beispiel weiterhin bestehende Konflikte zwischen den Eltern (v.a. um die Kinder), Verlust eines Elternteils, erschwerte bis unmögliche Kontakt- oder Kommunikationsweisen, Umzug, die Übergangssituationen von Besuchswochenenden, neue Partnerschaften eines oder beider Elternteile, psychische Verfassung des erziehenden Elternteils oder auch ein allfälliger finanzieller Engpass. Es gibt kein allgemeines Rezept, doch können fast alle erwähnten Folgen durch das Verhalten der Eltern positiv gesteuert werden. Das Wohlbefinden der Kinder nach dem emotionalen Erdbeben und der Erschütterung des familiären Gefüges hängt wesentlich davon ab, wie die Eltern mit ihnen und der Situation umgehen. Wie bei einem Unwetter, trifft die Kinder die Nachricht manchmal wie ein Blitz aus dem heiteren Himmel; Manchmal spüren sie das Bedrohliche schon lange. Kinder sind in diesem Moment stark verunsichert, beobachten hauptsächlich, fühlen sich mit ihren Ängsten und Schuldgefühlen allein gelassen und getrauen sich oft nicht, die in ihnen brennenden Fragen zu stellen.
Die Bewältigung der Trennung erfordert eine Entwicklung aller Involvierten und stellt für jedes Familienmitglied ein Übergang dar. Ich möchte Sie sowie Ihr(e) Kind(er) in dieser Übergangssituation bei der Suche nach Lösungen begleiten und unterstützen, damit neue Entwicklungen stattfinden können und sich «Familie», wenn auch in getrennten Haushalten, als Familie anfühlen und, den Bedürfnissen angepasst, in neuer Form erleben lässt.
Gerne möchte ich Sie und Ihr(e) Kind(er) in dieser herausfordernden Übergangslage unterstützen und begleiten.
«Ich merkte, dass etwas nicht stimmte. Schon länger, nur, dass beide ihren Teller nicht wirklich angerührt haben. «Was ist mit Mama und Papa?» Meine Eltern verhalten sich so merkwürdig. Besonders Mama leidet, und Papa ist so lieb zu ihr. «Ist Mama unheilbar krank? Oder ist Oma etwas zugestossen?» Und dann, nach der Penne Carbonara, bricht meine kleine heile Welt zusammen. «Was habe ich falsch gemacht? Wenn ich mich besser verhalten oder bessere Schulnoten oder freiwilliger Hausaufgaben gemacht hätte, dann hätten sie nicht so oft streiten müssen, dann wäre Papa gerne nach Hause gekommen und nicht so oft weggeblieben. Hätte ich mich doch mehr angestrengt, dass es allen in der Familie gut geht und sich niemand alleine fühlen muss. Was geschieht jetzt mit mir? Für wen muss ich mich entscheiden, oder verliere ich jetzt beide? Was passiert an Weihnachten, an meinem Geburtstag? Wen nehme ich mit an das Schulfest, wer kommt an den Besuchsmorgen?»
(Gedanken einer 8-Jährigen)